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 Schulische Aggression


Cover
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Anspruch
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Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


In "Schulische Aggression" wird nach einer eingehenden Definition der verwendeten Begriffe Aggression, Angst, Gewalt und Prävention eine Analyse der Ursachen schulischer Aggression und möglicher Moderatoren - beeinflussender Faktoren - versucht. In der Hauptsache werden verschiedene Theorie wie die "Aggressions-Frustrations-Hypothese", "Sozialisationstheorien", "Trieb- und instinktgesteuerte Erklärungsmodelle", "die Lerntheorie" und "Genetische Faktoren" sehr eingehend beleuchtet.
Nach einem Kapitel über "Erscheinungsformen und Dimensionen von Aggression und Gewalt" und einem kurzen Exkurs über die "Darstellung der Gewalt in den Medien", gibt der Autor einige "Präventionsmöglichkeiten und Maßnahmen bezüglich Aggression und Gewalt" an.

Die knapp achtundachtzig Seiten dieses Paperback-Heftchens gliedern sich in eine über sechzig Seiten einnehmende, eingehende Begriffsbestimmung und Analyse und knapp zwölf Seiten Maßnahmen und Prävention zum Thema schulischer Gewalt. Inhaltlich bietet der Autor nicht Neues, sämtliche Definitionen und Analysen sind bekannt und in zahlreichen Veröffentlichungen nachzulesen. Dankenswerterweise zitiert der Autor häufig aus diesen Büchern und bringt es auf den achtzig Seiten Text auf einhundertdreiundneunzig Anmerkungen, die entsprechend der Gepflogenheiten einer wissenschaftlichen Arbeit jeweils unter den Textseiten als Fußnote angehängt sind. Leider wird man den Eindruck nicht los, dass der gesamte Text zusammengestellt wurde und den zitierten und angemerkten Büchern entlehnt oder zumindest sinngemäß nach deren Lektüre zusammengestellt wurde.
Diese "Examensarbeit" - zumindest wirkt der Text wie eine solche - ist leider ohne eigene Aussage und Wirkung erstellt. Die wenigen, sehr mager wirkenden "Vorschläge" sind ebenfalls nicht neu und oft geäußert worden. Zudem verbleiben sie in allgemeinen Appellen und Hinweisen. Konkret kann weder ein Lehrer noch ein Schüler damit etwas anfangen oder sie gar nutzbringend im Schulalltag anbringen.
Leider bietet dieses Büchlein nichts, was den Kauf anraten würde. Es gibt zu diesem Thema sehr viele Veröffentlichungen, die sinnvoller erscheinen und das Thema besser und umfassender, vor allem aber konstruktiver behandeln. Diese bloße Zusammenstellung von Studien und Forschungsergebnissen gibt zwar einen knappen Überblick und führt den völlig Unkundigen in dieses komplexe Thema ein, der Hilfesuchende sollte aber nicht zu hoffen wagen, hier auch nur das Geringste lernen zu können. Fortgeschrittene werden bitter enttäuscht sein und dieses Buch der Vergessenheit anheim fallen lassen.
Hinzu kommt ein Preis, der in Anbetracht der gebotenen Informationen lächerlich hoch erscheint und der mehr als mahnende Worte eine weitere Verbreitung dieses Buches verhindern wird.
Letztlich ist der Klappentext, der ausführlich auf den Amoklauf eines Schülers eingeht, der traurige Versuch, zum Kauf anzuregen. Dies um so mehr, als dass der Fall selbst im Buch nicht die geringste Rolle spielt!

Fazit: Diese Analyse bietet viel zuwenig Informationen für sehr viel Geld. Es gibt günstigere und bessere Bücher zu diesem Thema - in der Bibliografie netterweise vom Autor aufgelistet.

Stefan Erlemann



Softcover | Erschienen: 01. Januar 2007 | ISBN: 9783836404457 | Preis: 44 Euro | 88 Seiten | Sprache: Deutsch

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