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 Macabros, Band 30: Apokalypta

Serie: Macabros, Band 30
Autoren: Dan Shocker
Illustratoren: Patrick Hachfeld
Verlag: BLITZ

Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Der Band enthält die Nachdrucke der beiden Heftromane "Arson - Gefangen im Nichts" und "Apokalyptas erste Vision", die erstmalig im Jahr 1978 erschienen sind.

Arson - Gefangen im Nichts

In der Tempelhalle des Ursenkönigs Sequus stehen Björn Hellmark und Rani Mahay ihrem ärgsten Gegner gegenüber - Molochos, dem Fürsten der Dämonen. Erst im letzten Augenblick erkennen die Freunde, dass es nicht der echte Schwarze Priester der Dämonengöttin Rha Ta N’my ist. Der kleine Whiss, das Wesen aus der Mikrowelt, hat irrtümlicherweise die Gedanken von Björn und Rani fehlgedeutet und Wirklichkeit werden lassen. So müssen die Freunde feststellen, dass sie gar nicht im Thronsaal des Ursenkönigs stehen. Doch kurz darauf laufen sie Sequus in eine Falle. Der König der Fischmenschen und einer der sieben Hauptdämonen bereitet nicht nur den Sturm auf die Menschheit vor, er will auch endlich seine Todfeinde endgültig vernichten. Er weiß allerdings, dass er an Carminia Brado und Pepe nicht so einfach herankommt. Beide befinden sich nämlich in den Gärten des Hestus, der letzten weißmagischen Bastion Kh’or Shans, in welche kein dämonisches Wesen eindringen kann. Doch Sequus hat einen perfiden Plan entwickelt. Er beeinflusst Hellmarks Bewusstsein, der seine Freunde in den Thronsaal des Dämons locken soll.
Derweil verschwindet in Schweden der Bauarbeiter Arnd Olin unter mysteriösen Umständen. Im Angesicht größter Todesangst werden längst vergessene Kräfte mobilisiert und der Schwede findet sich in einer fremdartigen und feindseligen Zwischenwelt wieder. Dort macht er die Bekanntschaft mit Arson, dem Mann aus der Zukunft. Beide sind gefangen im Sargassofeld, wo sie bis in alle Ewigkeit die Gefangenen der Dämonen bleiben sollen ...

Apokalyptas erste Vision

In den Wirren des Kampfes mit dem Ursenkönig Sequus werden unbemerkt von Björn und seinen Freunden die restlichen vier Siegel der Apokalypta erbrochen. Damit sind die sieben Schwarzen Reiter der Unheilsbringerin und die Dämonin selbst wieder frei und bereit, ein Inferno zu entfesseln.
Eine Truppe von Soldaten und Wissenschaftlern, welche die Burg auf dem neu entstandenen Teil Xantilons erkunden wollen, werden die ersten Opfer der Dämonen.
Björn entsendet seinen Doppelkörper Macabros, um das Schlachtfeld zu besichtigen und eine Spur Apokalyptas zu finden. Dabei entdeckt er sein früheres Ich Kaphoon, der seiner Wiedergeburt allerdings ungewöhnlich feindlich entgegentritt.
Währenddessen suchen Carminia und Pepe in den Gärten des Hestus nach weiteren Informationen und Waffen für den Kampf gegen die Hauptdämonen. Arson und Rani hingegen entdecken ein verlassenes Flugschiff der Ursen, mit dem sie zu dem neuen Kontinent fliegen und in den Tempel der Apokalypta eindringen. Dorthin hat es auch Björn Hellmark verschlagen, der sich dank Macabros über weite Strecken teleportieren kann. Hellmark ahnt allerdings nicht im Geringsten, dass er von Apokalypta beeinflusst wird. Entgegen der Warnungen ihres Berater Tantor will sie ihren Erzfeind nämlich nicht töten, sondern für ihre Zwecke einspannen. Hellmark soll Kaphoon im Kampf töten. Dadurch würde eine Wiedergeburt unmöglich werden. Während sich der Kampf der beiden Kontrahenten in die wieder entstandene Alptraumstadt Gigantopolis verlagert, entdeckt die Unheilsbringerin zwei unliebsame Beobachter: Arson und Rani Mahay. Dank ihrer starken Magie verwandelt sie die beiden Freunde langsam zu Stein ...


Der erste Roman beginnt erst recht bodenständig mit dem "Unfall" des Arnd Olin, bevor es mit dem Kampf zwischen Björn und Molochos richtig losgeht. Auch wenn sich diese Auseinandersetzung als Täuschung entpuppt, ist sie sehr dramatisch geschildert worden. Die Handlung verselbständigt sich sehr schnell und der Höhepunkt des Romans ist zweifelsohne erreicht, als es zum Kampf mit dem Ursenkönig in dessen Thronsaal kommt.
Der Handlungsstrang um Arnd Olin, Arson und das Sargassofeld ist zwar durchaus interessant zu lesen, wirkt aber irgendwie deplatziert und lenkt allzu sehr von der Konfrontation mit Sequus ab. Geradezu naiv gestaltet sich zudem der Fund des Polizeibeamten, der den Unfallort von Olin untersucht. Dort findet der Beamte nämlich noch zwei papierdünn gepresste Fingerglieder. Wenn ein Mensch oder dessen Körperteil allerdings unter eine tonnenschwere Betonplatte gerät, wird er entweder in den Untergrund gepresst oder zu einem unkenntlichen Brei zerquetscht.
Dieser Umstand tut dem Lesespaß allerdings keinen Abbruch und zum Ende hin kommt es zu einer schicksalhaften Entscheidung, an der Carminia nicht unerheblich beteiligt ist. Hier zeigt Dan Shocker wieder, dass er die Frau als gleichberechtigte Partnerin seines Helden Björn betrachtete.
Der zweite Roman eröffnet die Handlung mit einer sehr actionbetont geschilderten Attacke von Apokalyptas Todesboten auf die Spezialeinheit. Auch Björns Abenteuer sind sehr spannend, wenngleich auch mysteriöser angelegt. Apokalypta entpuppt sich als durchtriebene und grausame Gegenspielerin, die sich nicht nur durch ihr apartes Äußeres von den anderen sechs Hauptdämonen unterscheidet, sondern auch durch ihre innovativen Pläne, die nicht nur darauf ausgerichtet sind, Hellmark zu töten.
Weniger spannend, fast schon überflüssig ist die Handlung um die beiden Räuber und Pepes Entdeckung des Transporters in den Gärten des Hestus. Das ganze Hin und Her zwischen den Gärten, Marlos und dem Juweliergeschäft stört den Handlungsstrang um Apokalypta doch sehr und entbehrt auch jedweder Logik.
Arsons und Ranis Part hingegen ist ähnlich dramatisch wie der Björns. Hier darf Apokalypta wieder ihre magischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Hoffentlich muss nicht wieder Whiss als der Retter in der Not herhalten. Neben dem Pausenclown entwickelt sich der Kleine allmählich zur Deus ex machina, welche Dan Shocker die Lösung schwerer Probleme erleichtern soll.
Gespannt darf man auf die Fortsetzung dennoch sein, denn Apokalypta ist wahrlich eine äußerst interessante und vielseitige Gegenspielerin. Mit der Alptraumstadt Gigantopolis ist darüber hinaus ein neues Schlachtfeld eröffnet worden. Zwar bleibt die Frage offen, weshalb Björn nicht wiedergeboren werden kann, wenn er Kaphoon tötet, da dieser ja sowieso sterben muss, um überhaupt wiedergeboren werden zu können. Aber vielleicht gibt es dafür ja im nächsten Band eine schlüssige Erklärung.

Die Aufmachung ist dem Verlag wieder äußerst gut gelungen. An den etwas dünneren Umfang und die kleinere Schrift gewöhnt man sich recht schnell und die Innenillustrationen von Pat Hachfeld machen den Band für Sammler noch um einiges interessanter. Gerade das Porträt der Apokalypta ist dem Wolfsburger grandios gelungen. Schönheit und Dämonie vereinigen sich in dem Antlitz dermaßen stimmig, dass es Lonati nicht besser hätte machen können. Nur das Bild zu dem ersten Roman, welches wohl Sequus zeigen soll, kann da nicht mithalten. Die Fratze erinnert frappierend an das teuflische Grinsen des Haifisches aus dem Animationsfilm "Findet Nemo".

Fazit:
Die Abenteuer von Björn Hellmark und Co. gehen in die nächste entscheidende Runde. Während eine Gefahr gebannt wurde, erwächst sogleich eine neue, die ungleich gewaltiger erscheint. Die Handlung wird immer dramatischer. Leider verzettelt sich der Autor allzu oft in unwichtigen Nebenhandlungen, welche den Lesefluss erheblich stören.

Florian Hilleberg



Taschenbuch | Erschienen: 01. Juni 2007 | ISBN: 9783898406307 | Preis: 9,95 Euro | 158 Seiten | Sprache: Deutsch

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