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 Der Blob


Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton
Hmm ... es muss schon reichlich nervig sein, fast zwei Jahrzehnte später noch immer als die "Kleine aus diesem B-Movie aus den Achtzigern" erkannt zu werden; trotz zahlreicher anderer Werke, in denen man mitgewirkt hat. Bei Shawnee Smith hingegen ist es anders. Sie genießt es immer noch, als Meg Penny aus dem Remake des "Blob" erkannt zu werden, obwohl sie erst unlängst in den "Saw"-Filmen für Furore gesorgt hat.
Aber offenbar weiß auch sie - wie zahllose Fans weltweit - um den Stellenwert dieses Streifens, der mit zum Besten zählt, was das Horrorkino der achtziger Jahre produziert hat. Trotz der Tatsache - und dem oftmals eindeutigen Makel -, die Neuversion eines Sci-Fi-/Horror-Zwitters aus den Untiefen der Fünfziger-Jahre-B-Moviewelt zu sein (und noch dazu mit einem reichlich jungen Steve McQueen in der Hauptrolle), steht der "Blob" auf eigenen Füßen und braucht sich keineswegs hinter dem Original zu verstecken. Ganz im Gegenteil.

Wie schon in der Fassung aus dem Jahre 1958 kommt das Unheil auch dreißig Jahre später aus dem All. Genauer gesagt, in Form eines mittelgroßen Kometen, der nahe einer typisch verschlafenen, typisch spießbürgerlichen, typisch amerikanischen Kleinstadt aufschlägt - und zuerst von einem Obdachlosen entdeckt wird, dessen Neugier zu seinem Verhängnis wird. Denn mit dem Kometen landete außerdem ein sonderbarer Organismus auf der Erde, der alles Lebende verschlingt, was sich ihm in den Weg stellt. Und er wächst ...
Dank einer Verkettung unglücklicher Zufälle finden sich schon bald die biedere Cheerleaderin Meg (Shawnee Smith) und der als Unruhestifter gebrandmarkte Brian Flagg (Kevin Dillon) im Mittelpunkt der Geschehnisse - und kommen einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur. Offenbar war der Absturz des Kometen alles andere als ein Zufall ...

Wie bereits erwähnt, folgt auch das Remake des "Blob" dem Original, soll heißen, hierbei handelt es sich um ein lupenreines B-Movie. Doch glücklicherweise erwies sich das Team hinter der Kamera als ebenso versiert wie die gut gecasteten Darsteller. Chuck Russells Regie ist geradlinig, schnörkellos und verzettelt sich glücklicherweise nicht in irgendwelche Nebenhandlungen. Von Beginn an wird das Tempo angezogen, ohne dabei die Protagonisten blass oder eindimensional erscheinen zu lassen. Sicherlich auch ein großer Verdient von Mit-Autor Frank Darabont, dessen Talent spätestens seit den King-Adaptionen "Die Verurteilten" und "The Green Mile" niemand mehr in Frage stellen dürfte.
Zudem hat Darabont sein Skript mit jeder Menge schwarzem Humor angereichert, und obwohl die Mischung Horror und Comedy schon mehr als einmal absolute Totalflops fabriziert hat, zünden die oftmals ziemlich garstigen Gags durchgehend.
Eine weitere Überraschung stellt außerdem der für damalige Verhältnisse recht hohe Gore-Level dar. Da werden Menschen förmlich zersetzt, zerrissen, fallen in sich zusammen oder mutieren zu menschlichen Kaugummis - John Carpenters "Das Ding" (ebenfalls ein Remake übrigens) lässt also schön grüßen! Und die Effekte wirken alles andere als eingestaubt oder altbacken; im Gegenteil. Hier wurde ganze Arbeit geleistet und der "Blob", der heimliche Hauptdarsteller des Filmes, sieht stets hübsch eklig und bedrohlich aus.
Das größte Kompliment muss man aber in Hinsicht auf die durchweg gelungene Atmosphäre des Filmes machen. So stehen die blutig-schleimigen Special Effects keineswegs im Vordergrund, sondern sind nur ein weiteres Rädchen in einer makellos laufenden Maschine, die zudem mit einem klassischen Eighties-Setting und einem dementsprechenden Soundtrack aufwarten kann.
Was Bild und Ton betrifft, so kann man bei der "Blob"-DVD nicht meckern. Hinsichtlich der mickrigen Extras allerdings schon, die lediglich aus einem (!) Trailer bestehen. Wenigstens ein paar Audiokommentare wären schön gewesen.

Fazit: "Der Blob" ist nicht zu Unrecht zu einem Kultfilm geworden und überzeugt durchweg. Horrorfans sollten ihn auf jeden Fall kennen - und nicht nur, damit Frau Smith weiterhin auf der Straße angesprochen wird.

Torsten Scheib



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 1. November 2001 | FSK: 18 | Laufzeit: 91 Minuten | Originaltitel: The Blob | Preis: 12,98 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch

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