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 Das Auge des Adlers


Cover
Gesamt ++++-
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Im 13. Jahrhundert steht das Dänenreich vor großen Schwierigkeiten. Während an den Grenzen die Nachbarn versuchen, die Macht der Dänen zu brechen, gibt es intern Streitigkeiten um die Herrschaft.
Als der König wieder einmal an die Grenze gerufen wird, um einen Angriff abzuwehren, vertraut er seinen zwölfjährigen Sohn Valdemar Bischof Eskil von Ravensberg an, ohne zu ahnen, dass dieser sein gefährlichster Feind im Kampf um den Thron ist. Denn Eskil möchte selbst König werden und setzt dazu auch den rätselhaften einäugigen Ritter ein, der für jedes Ränkespiel zu haben ist, sofern für ihn etwas herausspringt.
Valdemar wird in der Burg wie ein Gefangener behandelt. Als er mithilfe des Küchenjungen Aske ausreißt, der eher zufällig zum Verbündeten des Prinzen wird, belauscht er die Umsturzpläne des Bischofs während einer Beratung der Mitstreiter des Einäugigen. Die Jungen erkennen, dass sie in höchster Gefahr sind, zumal der Einäugige über einen Adler gebietet, der für ihn sieht - und kämpft ... Außerdem muss Valdemar seinen Vater finden und warnen. Aber zunächst gilt es, aus der unmittelbaren Reichweite des Einäugigen und seines geflügelten Dieners zu kommen. Die abenteuerliche Flucht ist nur der Anfang eines Abenteuers, das die Jungen ständig in Lebensgefahr bringt, Valdemar jedoch lehrt, was Freundschaft bedeutet.

Dieser Film bietet für Kinder praktisch vom ersten bis zum letzten Augenblick atemlose Spannung. Schnell können sie sich in das mittelalterliche Setting und die Situation einfinden und mit der Hauptfigur, dem Königssohn Valdemar, identifizieren, auch wenn Valdemar in seinem stellungsgemäßen Hochmut manchmal den Ernst der Lage vergisst oder verkennt. Die Szenerie entspricht gut der Vorstellung vom mittelalterlichen Dänemark: eine Trutzburg sowie ausgedehnter Wald (freilich modern und aufgeräumt, ohne den Urwaldcharakter des Mittelalters) mit einer langen und tiefen Höhle, ein Moorgebiet, ein kleiner Marktplatz und ein mittelalterlicher Gutshof.
Die Geschichte wirkt glaubwürdig und logisch, wenngleich Kinder vermutlich nicht ganz nachzuvollziehen in der Lage sind, warum die vorgeblich kriegsmüden Verschwörer im Unrecht sein sollen und der immer in Kriege verwickelte König im Recht. Des Weiteren kann von klassischen Spannungsbögen kaum die Rede sein, weil die Spannung in Form eines einzigen gewaltigen Bogens auftritt und somit, nach Valdemars Ankunft in der Burg des verräterischen Bischofs, bis zum Ende nicht mehr absinkt. Selbst originelle Szenen sind unterschwellig spannungsgeladen.
Beide Jungen spielen ihre Rolle ausgezeichnet, insbesondere der Darsteller des Küchenjungen Aske wirkt sehr überzeugend. Auch die erwachsenen Darsteller bilden die ihnen zugeordneten Charaktere gut ab; unter ihnen fällt vor allem der Einäugige auf, von dem eine tiefe Bedrohung auszugehen scheint.
Im Film sind recht viel Mord und Totschlag sowie ein Ertrinkungstod enthalten. Auch wenn diese Szenen nicht von Blut triefen und sich Stöhnen, Schmerzens- und Todesschreie in erträglichen Grenzen halten, sollten Eltern überlegen, ob sie die Freigabe ab sechs Jahren beim Wort nehmen. Zumindest ist zu empfehlen, dass Eltern den Film mit jüngeren Kindern zusammen ansehen und gegebenenfalls erklärend eingreifen.

Insgesamt spricht der Film Jungen mehr an als Mädchen. Spannung ist garantiert, Langeweile kommt nicht einen Augenblick lang auf, vor allem, wenn die zuschauenden Kinder sich für das Mittelalter und das Rittertum interessieren.

Regina Károlyi



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. August 2007 | FSK: 6 | Laufzeit: 86 Minuten | Originaltitel: Örnens Öje | Preis: 13,99 Euro | Untertitel verfügbar in: - | Verfügbare Sprachen: Deutsch

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