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 Falsch informiert!


Cover
Gesamt +++++
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Preis - Leistungs - Verhältnis


Waren die Götter Astronauten? Erhielt die Erde in grauer Vorzeit Besuch von Außerirdischen, die den Menschen erst zu dem machten, was er heute ist?
Wissenschaftler beantworten diese Frage, so sie überhaupt eine Antwort geben, mit einem klaren Nein. Erst 2007 behaupteten Archäologen, das Rätsel um die Erdzeichen von Nazca abschließend geklärt zu haben.
Fragt man jedoch Erich von Däniken, so hat er eine andere Meinung zu diesem Thema. Auch wenn er nicht kategorisch behauptet, dass Aliens die Erde besuchten, so schließt er es nicht aus und macht auf Widersprüche sowie ungeklärte Phänomene aufmerksam mit dem Ziel, den Leser zum Nachdenken zu bewegen.
Im Laufe der Zeit verfasste von Däniken zahlreiche Abhandlungen und Romane, er gründete einen Freizeitpark sowie eine Gesellschaft und bereiste die Erde Länge mal Breite, um Spuren von Außerirdischen zu suchen oder Hinweisen nachzugehen.
Im ersten Teil von »Falsch informiert« nimmt sich von Däniken des Voynich-Manuskripts an, ein Text, der eventuell aus dem 16. Jahrhundert stammt und in einer Sprache verfasst wurde, die niemand zu lesen vermag. Einzig die den Text begleitenden Bilder können gedeutet werden, lassen aber in ihrer Darstellung Raum für mannigfaltige Interpretationen. Benannt ist das Manuskript nicht nach seinem unbekannten Verfasser, sondern nach einem Sammler, der es letztlich bekannt machte. Als Urheber kamen verschiedene Personen in verschiedenen Epochen infrage, allein die Zeichnungen lassen eine ungefähre Datierung zu.
Der zweite Abschnitt des Buchs befasst sich mit Henoch, einem Lieblingsthema des Autors. Schließlich sind die Überlieferungen, modern betrachtet und frei von religiösen Motiven, kaum misszuverstehen. Das, was die Erzengel Henoch offenbarten, kann ein Astronom heute nachvollziehen. So erfuhr dieser Prophet etwas von der Umlaufbahn der Planeten, er lernte Gott und seine Getreuen kennen und er war es, der nach dem Sündenfall der "gefallenen Engel" eben für diese Fürsprache halten sollte, damit Gott sie wieder zu sich nähme. Und das alles an einem Ort, der eher an ein Raumschiff denn an himmlische Sphären erinnert. Etwas, das jeder nachlesen kann, der wahlweise die Apokryphen oder eine äthiopische Bibel in seinem Regal stehen hat.
Im letzten Abschnitt geht es um eine Bibliothek aus Metallplatten, die in Ecuador beheimatet sind und über die von Däniken schon einmal schrieb - mit dem Ergebnis, dass man ihn als Lügner bloßzustellen versuchte -, sowie um die Erdzeichen von Nazca. Hier präsentiert Däniken Ergebnisse einer von ihm beauftragten Forschergruppe.

Auf gewohnt lockere, anschauliche und manchmal auch polemische Art und Weise präsentiert Erich von Däniken neue und altbekannte Fakten. Leser, die bereits andere Werke des Schweizers kennen, werden auf einige Wiederholungen stoßen. Dafür entschuldigt sich der Autor in seinem Buch mit dem Verweis auf jene Leser, die neu hinzugekommen sind.
Wie sonst auch versucht Däniken nicht, seine Thesen als Wahrheit zu verkaufen. Er prangert jedoch all jene Wissenschaftler an, die Halbwahrheiten und Vermutungen als feststehende Tatsachen darstellen. Er tut dies mit einem Unterton, der einen im Laufe der Jahre gewachsenen Zorn auf diese Art der Ignoranz spüren lässt. Vor allem ist dies in jenem Kapitel des Buches zu spüren, in dem er auf Ecuador eingeht. Ins einem 1972 veröffentlichten Buch schrieb er bereits darüber und musste sich in der Folge viel Hohn und Spott gefallen lassen.
Die neu hinzugekommenen Informationen sind durchweg interessant und werden auch für Laien verständlich dargestellt. Sie lassen verschiedene Deutungen zu, die jedoch in der Regel nicht zu den Ergebnissen der Archäologen passen, laut denen zum Beispiel die Erdzeichen von Nazca religiöse Pfade waren, auf denen die Gläubigen pilgerten. So wird von Anomalien im Erdreich berichtet, die sowohl das Magnetfeld als auch die Erd-Elektrizität betreffen. Erhoben wurden die Daten von Wissenschaftlern, die nicht mit der Däniken-Stifung assoziiert sind, sondern lediglich einem Forschungsauftrag nachkamen. Dies verleiht den Daten Glaubwürdigkeit, da diese Wissenschaftler kein Interesse daran haben, die eine oder die andere These zu untermauern.
Die Aufmachung des Buchs ist gelungen. Sowohl Cover als auch Seitengestaltung wissen zu gefallen. Zudem liegt es gut in der Hand und lässt sich bequem vor dem Einschlafen lesen.

Fazit: Ein typischer Däniken, der neben bekannten Fakten auch neue Informationen liefert und den Leser mit einer eingängigen, humorvollen Sprache unterhält. Ob man den Thesen des Autors folgen möchte, muss jeder Leser für sich entscheiden.

Gunter Arentzen



Hardcover | Erschienen: 01. September 2007 | ISBN: 9783938516560 | Preis: 19,95 Euro | 253 Seiten | Sprache: Deutsch

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