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 Aquitania - Die Schatzsuche

Verlag: rondomedia

Cover
Gesamt +----
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spielregel
Strategie
Ton


Es gibt einige Dauerbrenner an Spieleformaten, von denen es immer wieder neue Versionen gibt. Dazu gehören auch die Puzzle-Spiele - das hier vorliegende "Aquitania" lässt sich dieser Klasse zuordnen.

Man befindet sich in dem sagenhaften Land Aquitania und muss den Leutchen dort mal helfen. Denn die haben leider einige wertvolle Stücke so vergammeln lassen, dass die Juwelen rausgefallen sind, zugleich sind sie aber auch unfähig, die Juwelen selber wieder einzusammeln und den Ring, die Tafel oder was auch immer zu flicken. Dafür muss dann der Spieler ran. In insgesamt elf Episoden, die wiederum in einzelne Levels eingeteilt sind, je einer pro Juwel, darf man dann losspielen.
Das Spielprinzip ist einfach: In jeder Episode gibt es eine Reihe von Symbolen, die zu Reihen von drei oder mehr kombiniert werden müssen. Dabei darf man ein Symbol horizontal oder vertikal mit dem angrenzenden Symbol tauschen. Die entstandene Reihe, die ebenfalls horizontal oder vertikal sein muss, diagonal zählt nicht, verschwindet dann und die oberen Symbole plumpsen nach unten, um sich wieder zu Reihen zusammenzufinden. Und so weiter und so fort. Dabei fallen von oben immer neue Symbole herunter.
Dem Spieler hilfreich sind einige Sondersymbole. Es gibt drei Sondersymbole, die sich wie "normale" verhalten, das heißt, die auch zu Reihen kombiniert werden können: der Hammer, der jeweils ein Feld zerstört; die Feder, die alle Federn zerstört; das Ei, das alle Eier zerstört und die Vögel wieder zum Leben erweckt. Denn, ach ja - die Vögel sind auch wichtig. Die sitzen am oberen Spielfeldrand. Erreicht eine Spalte von Symbolen diesen Rand, krepiert der Vogel. Sind alle Vögel tot, verliert man ein Leben und muss noch mal von vorne anfangen.
Daneben gibt es noch vier einzelne Symbole, die zufällig erscheinen und die man dann anklicken muss, um sie auszulösen: die Bombe, die die umliegenden Felder zerstört; der Pfeil, der eine horizontale Reihe zerstört (oder auch die vertikale, wenn man mit dem Hammer draufschlägt); der Blitz, der zufällig Felder zerstört; die Sanduhr, die das Auftauchen neuer Symbole kurzzeitig stoppt.
Und zusätzlich zu all dem gibt es noch Puzzlefelder, die dem Spieler das Leben schwer machen: blaue und hellblaue Felder, die man dadurch zerstört, indem man auf ihnen Kombination bildet, und Kettenfelder, bei denen Symbole durch eine oder zwei Ketten festgehalten werden - diese werden auch durch das Bilden von Kombination zerstört, jeweils nur eine Kette auf einmal.

Uneingeschränkt empfehlen kann man das Spiel eigentlich nur Workaholics, die auch in ihrer Freizeit einen Puls von 180 haben möchten. Denn mit einem niedrigeren Puls kann man das nicht spielen.
Die Symbole fallen von Anfang an schnell herab, sodass an gemütlichen Spielspaß und Kombinieren, wo denn die günstigste Möglichkeit für eine Reihe ist, nicht mehr zu denken ist. Man wird geradezu überschüttet von Symbolen und bereits in den ersten Episoden stellen sich Probleme ein, überhaupt die Leben zu erhalten. Oft ist dies nur möglich, indem man sich einen Vogel aussucht, den man mag und alles daran setzt, diesen am Leben zu erhalten, um den Level zu erschaffen. Ohne die zahlreichen Sondersymbole, die auch erst nach und nach eingeführt werden, kommt man ab dem vierten Leben nicht mehr zurecht.
Und dann fallen die Symbole noch nicht mal vertikal nach unten, sondern rutschen nach links und rechts weg, sodass man im ersten Moment und eigentlich danach auch noch irritiert ist und eher konfus alle möglichen Reihen bildet.

Was man dem Spiel lassen muss: Es sieht sehr süß aus. Die Vögel sind ganz lustig animiert, nicht dass man Zeit hätte, sie länger zu betrachten. Die Symbole sind von Episode zu Episode unterschiedlich und sehen auch ganz goldig aus. Man kann erkennen, was sie darstellen, und sie unterscheiden sich sehr gut, sodass man leicht die gleichen Symbolen entdecken kann. Die Spezialeffekte sind, na ja, nichts Besonderes, aber die hätte man auch schlechter machen können. Gesteuert wird alles mit der Maus, einfach zu bedienen ist das Spiel also. Wenn man es jetzt dann auch noch wirklich spielen könnte, wäre ja alles in Ordnung. Kann man aber nicht.
Wenn da auf der Packung "Aufregendes Kombinier-Puzzle" steht und man in den Tipps (gibt’s immer nach den Levels, nicht dass sie da einem noch viel nützen würden) erfährt, dass der Level leichter zu lösen ist, wenn man oben anfängt - da kommt man sich, pardon, ganz schön veräppelt vor. Der Rezensentin ist es, trotz einiger Erfahrung mit Computerspielen, nicht gelungen, mit 15 (!) Leben durch die zehnte Episode zu kommen. Da verliert man jeden Spaß an der Sache automatisch.

Wenn es vielleicht noch ein Handbuch gäbe, in dem man die Regel und Tipps nachlesen könnte ... Gibt es aber nicht. Dafür kann man die Musik und die Soundeffekte abschalten. Und vom Vollbildmodus in den Fenstermodus wechseln - was sehr zu empfehlen ist. Im Vollbildmodus ist bei einigen Auflösungen das Spielfeld so groß, dass man gar nicht schnell genug die Maus bewegen kann, bevor man ein Leben verliert.

Das Resümee fällt dann ganz eindeutig aus: Dieses Spiel kann man kaufen; wem seine Nerven lieb sind, der sollte jedoch Abstand davon nehmen. Es ist schön bunt, was es sehr anziehend für Kinder macht, die werden aber noch nicht mal den ersten Level überstehen, außer es sind sehr schnelle und außergewöhnlich begabte Kinder (und die sollten dann ein gutes Buch lesen, anstatt vor dem PC zu versauern). Das Spiel wurde von der Zeitschrift "freundin" herausgebracht, was es für Frauen attraktiv macht. Wenn man allerdings nach einem langen, harten Tag im Büro nach Hause kommt, möchte man etwas, bei dem man sich entspannen kann. Dafür ist dieses Spiel definitiv nicht geeignet. Außer man ist Workaholic. Aber die werden wohl eher noch mehr arbeiten, als solch "simple" Computerspiele zu spielen.
Es gibt andere Spiele solcher Machart, die es besser hingekriegt haben, einen gewissen Anspruch der Levels mit dem gewünschten Spaß zu vereinen. Von diesem jedoch sollte man die Finger lassen.

Sabine Hunsicker



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Februar 2008 | Preis: 10,45 Euro

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