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 Garfield Gesamtausgaben, Band 6: Garfield Gesamtausgabe 6

1988 - 1990

Serie: Garfield Gesamtausgaben, Band 6
Autoren: Jim Davis
Illustratoren: Jim Davis
Übersetzer: Wolfgang Fuchs
Verlag: Ehapa Comic Collection

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Auch in der sechsten Gesamtausgabe von "Garfield", erschienen bei Ehapa, erfreut uns unser liebster Comic-Kater mit Episoden aus seinem Leben - obwohl oder gerade weil er so fett, frech, faul und natürlich auch filosophisch ist. Der Sammelband deckt die Jahre 1988 bis 1990 ab und bietet damit wieder einmal mehrere hundert Comicstrips aus der Feder von Garfield-Schöpfer Jim Davis.
Und natürlich sind sie alle wieder dabei: Jon Arbuckle, Garfields trotteliger, aber liebenswerter Besitzer - obwohl es meist so scheint, als wäre es eher andersherum -, Odie, der ewig sabbernde und ziemlich dumme Hund, die armen Briefträger, die Garfield verschleißt, das furchtbar niedliche Kätzchen Nermal, Garfields Freundin Arlene, Pookie, der heißgeliebte Teddybär ... Die beliebten und bekannten Figuren sind genau so, wie der Leser und Betrachter es erwartet, und das ist gut so. In den Jahren von 1988 bis 1990 machte Garfield optisch keine großen Veränderungen durch, wie dies zuvor der Fall gewesen war, als er vom Vierbeiner zum Zweibeiner wurde.

Die Witze und Anspielungen sind indes noch pointierter, noch gelungener geworden und entlocken dem Leser oftmals ein entzücktes Schmunzeln oder sogar lautes Lachen. Es ist einfach wunderbar komisch, wie Garfield ganze Armeen von Spinnen - die er hasst - auf verschiedenste Arten aus dem Leben befördert. Wie er immer wieder Jon überlistet, ihn morgens aus dem Bett schmeißt, ihm das Essen klaut. Wie er den armen Odie ärgert und vom Tisch schubst. Wie er nachts auf dem Gartenzaun tanzt und sich damit keine Freunde macht. Trotz der oft simplen Witze kommt Garfield aber immer über das Stadium des bloßen Blödelns hinaus - manche Pointen sind erstaunlich vielschichtig und clever, wenn man bedenkt, dass ein Strip fast immer nur drei Bilder umfasst. Die meisten der kleinen Bildergeschichten sind schon fast mehr für Erwachsene als für Kinder geeignet - zwar werden Kinder Garfield auch lieben und die Altersfreigabe ist mit sechs Jahren natürlich okay, aber vollends verstehen werden Garfields Angst vor dem Alter, vor Montagen oder vor Langeweile wohl nur Erwachsene.

Leider wurden die Texte für die Sammelausgaben neu übersetzt, was eigentlich unnötig ist - und sogar auf Kosten des Wortwitzes geht. Es wirkt teilweise ganz so, als sei mit Gewalt neu übersetzt worden, was doch eigentlich gut hätte stehen bleiben können. So wurde aus dem kurzen, aber passenden "Füttere mich!" ein ausuferndes und pseudo-lässiges "Her mit dem Futter!" - das hätte nun wirklich nicht sein müssen.
Im Endeffekt sind die Texte zwar wichtig, aber den Kern bilden natürlich Jim Davis? Zeichnungen, und die sind genial. Es dürfte kaum eine Figur geben, die allein mit ihrer Mimik und Körperhaltung dermaßen viel ausdrückt und dermaßen begeistern und entzücken kann. Garfields Gesicht, zum Beispiel wenn er deprimiert in seiner Kiste liegt, ist einfach wunderbar gelungen und man kann sich nicht satt sehen. Zum Glück hat dieser Hardcover-Comicband 320 Seiten und bietet damit ein langes Lese- und Blättervergnügen, auch wenn die Strips natürlich schnell überflogen sind.

Für Garfield-Fans sind die Sammelausgaben ein Muss - es sei denn, man kann sich partout nicht mit den neuen Übersetzungen anfreunden.

Christina Liebeck



Hardcover | Erschienen: 1. Februar 2008 | ISBN: 9783770431533 | Preis: 29,90 Euro | 320 Seiten | Sprache: Deutsch

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