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 Die Originale, Folge 28: Das Gespensterschiff


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Achmet und sein Diener Ibrahim sind Schiffbrüchige, die beinahe mit dem Leben abgeschlossen haben, als ein Schiff aus dem Nebel zu ihnen hinschwebt. An Bord packt sie das Entsetzen: Überall liegen Leichen herum und der Capitano wurde mit einem dicken Belegnagel durch die Stirn an den Mast geheftet. Im Inneren des Schiffes finden die beiden Männer unsagbare Schätze. Als sie jedoch versuchen, die Leichen in der See zu bestatten, stellen Achmet und Ibrahim fest, dass sie die Körper nicht bewegen können. Ein alter Zauber weist den beiden Männern den richtigen Weg. Doch als sie dem Capitano den Nagel aus dem Kopf ziehen, erwacht der Verfluchte zum Leben und berichtet von einem grauenhaften Frevel, den er einst beging …

"Das Gespensterschiff" ist ein Hörspiel nach der gleichnamigen Erzählung des Schriftstellers Wilhelm Hauff. Die Geschichte bietet kurzweilige Unterhaltung und lebt größtenteils von der unheimlichen Atmosphäre, die nur bedingt etwas für Kinder ist. Tatsächlich wäre das geeignete Alter für dieses Hörspiel mit 14 Jahren anzugeben, denn der mit einem Nagel an den Mast geheftete Capitano ist gewiss nichts für zarte Gemüter. Leider ist die Story zum Teil auch recht undurchsichtig und der weise Muley, gesprochen von Horst Beck, zerrt mit seinem ständigen "Abrakadabra" an den Nerven des Hörers.
Dafür liegt der Besetzungsliste, die aus einer reinen Männerrunde besteht, eine sorgfältige Auswahl zu Grunde. An dieser Stelle sei insbesondere Hans Paetsch erwähnt, der als Erzähler wieder eine hervorragende Arbeit geleistet hat. Bernd Kreibich spricht Achmet, während Helmut Kolar den Diener Ibrahim darstellt. Sehr realistisch wirken zudem die Effekte, während die Musik nicht sonderlich aufregend ist und kaum im Gedächtnis haften bleibt. Alles in allem eine solide Hörspielproduktion, der man die Zeit anmerkt, die seit ihrer Aufnahme ins Land gegangen ist, denn die Geschichte erschien erstmals im Jahr 1973 als Hörspiel.
Die Titelillustration zeigt den Capitano und einen Teil seiner toten Besatzung. Ein Cover, das trotz oder gerade wegen seiner comichaften Natur sehr lebendig und kunstvoll aussieht.

Fazit:
Atmosphärisches Hörspiel mit hervorragenden Sprechern und guten Effekten. Die Musik ist in Ordnung, aber nicht weltbewegend. Ab und zu merkt man der Produktion die Jahre an, die sie bereits auf dem Buckel hat. Trotzdem ist das Hörspiel sein Geld wert und macht sehr viel Spaß.

Florian Hilleberg



CD | CD-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. August 2006 | Laufzeit: 42 Minuten | Preis: 6,99 Euro

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