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Spiel' 16 - Ein Bericht

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Vorbei ist die SPIEL'16 (13. - 16. Oktober) und erneut schließen die Messehallen ihre Tore mit einer überragenden Bilanz, denn noch einmal ist dem Team rund um den Friedhelm Merz Verlag gelungen, noch mehr Spieler und Aussteller nach Essen zu holen. Satte 174.000 Besucher wurden gezählt, Fläche und Anzahl der Aussteller haben sich nochmals vergrößert, sodass eine weitere Halle hinzugenommen wurde.

Bunt gemischt, Jung und Alt

[PIC]Weiterhin ist die SPIEL eine echte Publikumsmesse für Jung und Alt, Groß und Klein. Während in der einen Ecke die Kinder mit Bauklötzen oder dem magischen Sand spielen, sitzen die Erwachsenen an anspruchsvollen Strategiespielen oder vertreiben sich ihre Zeit mit kurzweiligen Partyspielen. Auch dazwischen ist das Angebot breit gefächert, was mitunter den Reiz dieser Messe ausmacht, denn es gibt garantiert für jeden etwas. Vom Manga-Liebhaber bis zum "Denkspieler", vom Stichkartenspiel bis hin zum Worker-Placement-Giganten.

Die Hallen waren stark frequentiert. Viele Aussteller luden zum Ausprobieren, Spielen und Kaufen ein und die Besucher nahmen das Angebot gerne an. Und so wurde, wie auch schon in den Vorjahren, gespielt. Ob am Tisch, im Stehen oder auf dem Boden. Die Faszination für "traditionelle" Gesellschaftsspiele ist trotz der starken Konkurrenz im digitalen Bereich ungebrochen.


Eventgastgeber SPIEL

[PIC]Neben dem alltäglichen Spielbetrieb verbreiterten sich die Angebote für Turniere. Abgesehen von den bekannten Rekordversuchen für "Siedler von Catan" gab es dieses Jahr nun verschiedene Wettkämpfe, die in den weiteren Räumen der Messe Essen stattfanden. So wurde nicht nur der "2016 SPIEL Special Junior Division Champion" der Pokémon-Spieler ermittelt, sondern auch bei Yo-Gi-Oh! und den cuboro tricky ways, ging es darum, seine Gegenspieler zu besiegen und Preise zu erspielen. Während die ersten beiden bereits eine nicht zu verachtende Anzahl an Spielern und Fans besitzen und daher die Spielprinzipien recht klar sind, wurden die Mitspieler für "cuboro" teilweise erst während der Messe angeworben. Bei diesem Kugelbahnsystem durchlaufen die Kugeln die Blöcke und dafür bekommt der Spieler die Punkte. Wer nach der festgelegten Rundenanzahl die meisten Punkte erspielte gewann. Und wenige Minuten nach der Siegerehrung stand für den Veranstalter schon fest, dass es auch 2017 ein Turnier geben wird.


Wie komme ich hier heraus? Escape Games

[PIC] Ein neuer Trend sind sicherlich die Escapegames - escape the room -, bei denen die Spieler sich gedanklich in einen Raum oder eine Szenerie "einschließen" lassen und versuchen, zu entkommen. Hinweise müssen kombiniert, Rätsel gelöst und Absprachen getroffen werden, um letztendlich das Spiel zu gewinnen. Mutmaßlich wird uns Spieler eine ganze neue Welle an Umsetzungen dieser kooperativen Spiele treffen, denn die Regeln sind einfach und die Szenarien bereiten ähnlich viel Spaß, wie es bei den Krimi-Dinnern der Fall ist. Zumal sich die Escape-Spiele (leider) eine weitere Eigenschaft mit den Krimiabenden teilen, denn der Großteil kann nur einmalig gespielt werden. Das liegt nicht nur daran, dass die Rätsel nach der ersten Runde gelüftet sind, sondern mitunter auch das mitgelieferte Spielmaterial benutzt, gebraucht und damit auch verbraucht wird. Gerade auf der SPIEL bot es sich an "Räume" aufzustellen, die von Spielgruppen durchlaufen werden konnten. Natürlich waren die zahlreichen Termine schnell belegt und die Spieler anschließend häufig begeistert. Aktuelle Vertreter dieses Genres sind unter anderem Spiele von Kosmos ("Exit: Die Grabkammer des Pharao"), Noris ("Escape Room Das Spiel") oder ThinkFun ("Das Geheimnis der Sternwarte"), die es demnächst auf den heimischen Spieltisch schaffen könnten und denen sicherlich neue Szenarien folgen.

Autogramme und Termine

Ebenfalls nicht neu, aber doch deutlich verstärkt sind die Angebote, die den Besuchern neben den Spieleneuheiten präsentiert werden. Wann immer eine große Menge staunend um eine kleine Box herum steht oder sich eine lange Schlange um einen der vielen Stände gebildet hatte, dann war es wieder so weit: Es gab eine Autogramm- und Fragestunde mit den Spieleautoren. Wer sich seine Edition von "Die Legenden von Andor" signieren lassen wollte oder einen Comic am Stand von Panini Comics signieren lassen wollte, der kam auf seine Kosten. Auch Gesprächsrunden mit Autoren oder Spielvorstellungen zum Beispiel bei Pegasus sind gut angenommen worden. Neuheiten werden mitunter in Vorführungen demonstriert, die angebotenen Programmpunkte der (Spiele-)Verlage wachsen und wachsen von Jahr zu Jahr.

Vielfalt an jeder Ecke

Von neuen "Blackstories", bei denen morbide Rätsel gelöst werden, geht es hinüber zum Kneipenquiz am eigenen Wohnzimmertisch. Weiter zu einer "Der Herr der Ringe Partie", "Ein Fest für Odin", "Potion Explosion", oder einer Runde "Das Orakel von Delphi". Die Auswahl ist gigantisch und obliegt dem eigenen Spielgeschmack. Mal mit der Unterstützung von etwas Technik in Form von sprechenden Komponenten, Apps für den interaktiven Spielaufbau, mal ohne in Form der klassischen Brett- und Kartenspiele.

Bis dahin, wir sehen uns 2017 in Essen.

Nicolas Gehling, 17.10.2016